Antisemitismus ohne Antisemiten? Antisemitismus im Rechtspopulismus

Sigmount A. Königsberg


Die „Süddeutsche Zeitung“ meldete am 13. Januar, dass Pegida München an einem Freitag zum Schabbat auf dem Platz vor der Münchener Synagoge (Jakobsplatz) eine Kundgebung „gegen jüdische Religionsgesetze“ angemeldet habe. Selten zuvor haben sich Rechtspopulisten so eindeutig und unmissverständlich gegen das Judentum positioniert. Oberflächlich gesehen grenzen sie sich vom Antisemitismus ab. Stattdessen machen sie ausschließlich Muslime für den Judenhass verantwortlich und scheuen auch nicht davor zurück, dafür auch Juden zu instrumentalisieren. Gleichzeitig werden Angriffe aus der Mehrheitsgesellschaft gegen Juden bagatellisiert: So wurde dem Anschlag von Halle der antisemitische Charakter abgesprochen. Welche Gefahren gehen vom Rechtspopulismus für das jüdische Leben in der Bundesrepublik aus? Wie kann dem begegnet werden, insbesondere nach dem Anschlag von Halle am vergangenen Jom Kippur? Vor welchen Herausforderungen steht die Zivilgesellschaft? Sigmount A. Königsberg ist Beauftragter gegen Antisemitismus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Die Reihe „Religion – Politik – Spiritualität“ ist eine Veranstaltungsreihe der Urania Berlin e. V. in Zusammenarbeit mit dem Berliner Missionswerk/ Ökumenisches Zentrum für die Evang. Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ), Berlin.