Reisen und Berlin 19/20

Edward Hopper – der philosophische Pragmatist als Maler

Rainer Reusch


Mit Edward Hopper, dem stillen Amerikaner, betreten die USA das Feld der Kunstgeschichte des Westens. Aus der Perspektive eines Durchschnittsyankees malt er seine fast lapidaren Bilder. Dabei entgeht ihm nicht die Depression des „American Way of Life“. Den europäischen Vorbildern folgt er nicht, so wenig, wie der amerikanische Pragmatismus der europäischen philosophischen Tradition folgt, sondern er erfasst die modernste Zivilisation des Westens in ihrer ganzen Melancholie. Seine Bilder zeigen die Verlorenheit, die Einsamkeit und Leere der modernen Existenz – urban und rural – und eine damit einhergehende Trostlosigkeit, die trotz aller Architektur und Modernität unbehaust wirkt. Hier wird der Städter des Industriezeitalters, der zu keinem ruhigen Schlaf mehr findet, geboren. Rainer Reusch bietet einen kunstphilosophischen Blick auf den ersten großen und typisch amerikanischen Maler und das Wesen seiner Malerei. Rainer Reusch, Künstler, Philosoph, Autor, Berlin