14. Juli 2022

Die Urania Berlin präsentiert vom 15. Juli bis zum 28. August 2022 ihre interdisziplinäre Gruppenausstellung MATERIAL NATION – Grenzen ins Ungewisse. Die Vernissage der Ausstellung findet am 14. Juli 2022 von 17:00 bis 22:00 Uhr statt, die Presseführung durch die Ausstellung am 14. Juli 2022 um 11:00 Uhr. 

Der Krieg in der Ukraine ist eine Zäsur. Kriege verschieben Grenzen in jeglicher Hinsicht: persönliche, politische und moralische. Was macht es mit Menschen, zum Spielball solcher Grenzverschiebungen zu werden? 

Neun in die Urania eingeladene Künstler:innen aus Mittel-, Ost und Südosteuropa nähern sich in ihren zeitgenössischen Arbeiten den Grenzverschiebungen im Innen und Außen an. Ihre Werke beschäftigen sich auf sehr persönliche und zugleich hochpolitische Weise mit Fragen von Nation, Zugehörigkeit, Autonomie, Selbstbestimmung, Identität und Abschied: Wie fühlt sich Sehnsucht nach einer Heimat an, die es nicht mehr gibt? Was ist das Material von Nation und wer verfügt darüber? 

Ulrich Weigand, Direktor Urania Berlin e.V.: „Die Urania Berlin wird nach „Der Wurm – Terrestrisch, Fantastisch und Nass“ und „Michael Wolf: Life in Cities“ einmal mehr zum Ausstellungsort für zeitgenössische künstlerische Positionen. „MATERIAL NATION – Grenzen ins Ungewisse“ wirft ein Schlaglicht auf hochaktuelle Entwicklungen auf dem Kontinent und stellt den einzelnen Menschen und dessen Macht und Ohnmacht in den Mittelpunkt unausweichlicher Fragen von Grenzen und Entgrenzung.“ 

Die Kuratorinnen der Ausstellung Fanny Hagmeier und Leonie Kubigsteltig: „Wir freuen uns sehr, mit neun fantastischen Künstler:innen zu arbeiten, die aus der Ukraine, aus ganz Europa, und New York angereist sind. Auf persönliche und berührende Weise beschäftigen sich die Arbeiten mit Transformationsprozessen, Trauma und Heilung. Es war uns wichtig, einen Raum für Erinnerungen, Aktualitäten und Zukunftsvisionen zu schaffen. Wir erleben eine kleine Zeitreise durch sich verschiebende Welten: Von den 90er-Jahren in den postsowjetischen Staaten bis ins Hier und Heute. 

MATERIAL NATION – Grenzen ins Ungewisse 
Internationale Gruppenausstellung 
15.7.-28.8.2022 
Vernissage: 14.7.2022, 17:00 - 22:00 Uhr 

Pressetermin und Führung: 14.7.2022, 11:00 Uhr 

Urania Berlin
An der Urania 17 
10787 Berlin 

Öffnungszeiten der Ausstellung 
Mittwoch - Sonntag 
12:00 Uhr - 20:00 Uhr 

Kontaktieren Sie uns gerne bei Interesse an einer Berichterstattung oder an der Teilnahme an der Presseführung durch die Ausstellung am 14.7.2022 um 11:00 Uhr: presse@urania-berlin.de. Pressebilder zur Ausstellung finden Sie hier.

Kontakt
Sebastian Sury 
Leitung Kommunikation 
Urania Berlin e.V. 
An der Urania 17 
10787 Berlin 
s.sury@urania-berlin.de  
Tel.  +49 (0)30 43 97 47-301 
www.urania.de  
 

MATERIAL NATION – Grenzen ins Ungewisse 

Die Kuratorinnen 

Fanny Hagmeier ist Producerin, Kuratorin und Visual Artist mit langjähriger, internationaler Erfahrung in den Bereichen Videokunst, Bildender Kunst und Performance Art. Sie konzipierte und produzierte u.a. für das New York Film Festival, Athens Digital Arts Festival, LAPsody International Performance and Live Art Festival Helsinki, de Appel Amsterdam und das Internationale Filmfestival Rotterdam. Sie kuratierte u.a. Formate wie die Videokunst-Ausstellung Secret Art Cinema für die Rotterdam Contemporary Art Fair und das interdisziplinäre Hidden Alley Festival in Rotterdam.  

Leonie Kubigsteltig ist Programmkuratorin an der Urania Berlin. Sie konzipiert, kuratiert und produziert performative, diskursive und installative Formate – zuletzt für die Stiftung Berliner Mauer und das Deutsche Hygiene-Museum Dresden. Ihr Hintergrund ist zeitgenössischer Tanz und Theater, sie hat viele Jahre als Regisseurin in England und Deutschland gearbeitet. Mit Fanny Hagmeier verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit an verschiedenen Bühnen und freien Videokunstprojekten.  

Ausstellende Künstler:innen 

Andrii Dostliev (*1984, Brianka, Ukraine) ist Künstler, Kurator und Photography Researcher. Dostliev lebt derzeit in Polen. Sein Hauptinteresse gilt den Themen Erinnerung, Trauma, Identität und den Grenzen der Fotografie als Medium. Er arbeitet mit Fotografie, Video, Zeichnung, Performance sowie Installation und hat mehrere Fotobände veröffentlicht. 

Lia Dostlieva (*1984, Donezk, Ukraine) ist Künstlerin, Kulturanthropologin und Essayistin und lebt derzeit in Polen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Themen Trauma, „Postmemory“, Gedenkpraktiken sowie die Handlungsmacht und Sichtbarkeit von vulnerablen Gruppen. Als Künstlerin arbeitet sie seit 2012 mit einem breiten Spektrum an Medien, darunter Fotografie, Installation, Textilskulpturen und Interventionen im städtischen Raum. 

Ausstellungsauswahl (gemeinsame): Malta Festival (Poznań, 2022), Shcherbenko Art Centre (Kyiv, 2021), 2. Biennale of Young Art (Charkiw, 2019), Odesa National Art Museum (Odesa, 2021) 

Elektra KB (Odesa, Ukraine) ist kolumbianische:r Künstler:in und lebt und arbeitet in Brooklyn, New York. 2015 absolvierte KB ein DAAD-Stipendium bei Hito Steyerl an der UDK Berlin, 2016 schloss KB einen Master of Fine Arts am Hunter College in New York ab. Werke von Elektra KB befinden sich in den Sammlungen des Yinchuan Museum of Contemporary Art in Yinchuan, China, der Fondation pour l’Art Contemporain Salomon und des Museum of Modern Art in Warschau. KB untersucht Gender, Migration, Transkulturalität und Machtmissbrauch mit utopischen Möglichkeiten und alternativen Universen. KB arbeitet in den Bereichen Textilien, Fotografie, Video, Installation und Performance. 

Ausstellungsauswahl: Museum of Modern Art (Warschau, 2021), Brooklyn Museum (New York, 2019), SVA Flatiron Gallery (New York, 2017), Gaia Gallery (Istanbul, 2016), Yinchuan Museum of Contemporary Art (2015) 

Robert Gabris (*1986, Hnúšťa Likier, Slowakei), wohnhaft in Wien, studierte Bühnenbild an der Akademie für Darstellende Kunst in Bratislava und setzte sein Masterstudium an der Akademie der bildenden Künste Wien fort. Er arbeitet mit dem Medium der Zeichnung als Form des Widerstands und entwickelt daraus auch Installationen und Performances. In seinen überwiegend autobiografischen Arbeiten taucht häufig das Thema der Identitätspolitik auf. Er interessiert sich für ausgeschlossene Gruppen und queere Körperlichkeit in Konfrontation mit den Grenzen der Mehrheitsgesellschaft. 

Ausstellungsauswahl: Documenta fifteen (Kassel, 2022), Art Basel (Basel, 2022), Künstlerhaus Wien (Wien, 2022), Strabag Kunstforum (Wien, 2021), TENT Rotterdam (Rotterdam, 2021) 

Sasha Kurmaz (*1986, Kyiv, Ukraine) ist interdisziplinärer Künstler und lebt und arbeitet derzeit in seiner Heimatstadt Kyiv. In seiner künstlerischen Praxis untersucht er verschiedene Modelle der Interaktion mit dem öffentlichen Raum, sozialen Gruppen und Gemeinschaften sowie die sich verändernde Beziehung zwischen Mensch und  moderner Welt. Seine Werke wurden sowohl in der Ukraine als auch bei zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt. 

Ausstellungsauswahl: Akademie der Künste (Berlin, 2022), National Center for Contemporary Arts (Minsk, 2020), C/O Berlin (Berlin, 2016), Künstlerhaus Wien (Wien, 2014) 

Lana Mesić (*1987, Jugoslawien) lebt und arbeitet in Rotterdam, Niederlande. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Fotografie an der AKV St. Joost in Breda 2010 erlangte sie 2012 dort auch ihren Master-Abschluss. Sie wurde für verschiedene Preise und Residenzen nominiert, zuletzt für das Stipendium für etablierte Künstler:innen des Mondriaan Fonds in den Niederlanden.  

Ausstellungsauswahl: Stedelijk Museum Schiedam (Schiedam, 2021), Art Rotterdam (Rotterdam, 2015), Nichido Contemporary Art (Tokio, 2015), Het Nutshuis (Den Haag, 2014), São Paulo Photography Bienal (2013) 

Sina Opalka (*1990, Gießen) lebt in Berlin. Nach einem Studium der freien Kunst und der Philosophie in Essen, Potsdam und Istanbul, wandte sie sich der Fotografie und dem Journalismus zu. 2021/22 absolvierte sie die Bildredaktionsklasse bei Nadja Masri an der Ostkreuzschule für Fotografie. Ihre Arbeit ist Ausdruck ihres Interesses an der globalen Gesellschaft und ihren Herausforderungen. Eines ihrer Hauptanliegen ist es, Menschen in ihrer Fotografie nahe zu kommen und die Vielseitigkeit von Lebensrealitäten zu entdecken.  

Publikationsauswahl: Spiegel Online, Mare Magazin, Werde Magazin, Weekender Magazin 

Mykola Ridnyi (*1985, Charkiw, Ukraine) ist Künstler, Filmemacher und Kurator, der in Kyiv lebt und arbeitet. 2008 schloss er sein Studium an der Staatlichen Akademie für Design und Kunst Charkiw ab. Seit 2005 ist er Gründungsmitglied der Gruppe SOSka, einem Kunstkollektiv, das zahlreiche Kunstprojekte in Charkiw kuratiert und organisiert hat und seit 2017 Mitherausgeber des Online-Magazins Prostory. Ridnyi arbeitet medienübergreifend, von ortsspezifischen Installationen und Skulpturen bis hin zu Fotografie und Experimentalfilmen.  

Ausstellungsauswahl: transmediale (Berlin, 2019), Bonniers Konsthall (Stockholm, 2017), 56. Biennale in Venedig (2015), 35. Kasseler Dokumentarfilmfestival (2018), The School of Kyiv bei der Kyiv Biennale (2015)  

Daria Svertilova (*1996, Odesa, Ukraine) lebt derzeit zwischen Kyiv und Paris, wo sie an der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs ihren Master in Fotografie abschließt.  Svertilova beschäftigt sich mit den Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und konzentriert sich in ihrer Arbeit auf die junge Generation der Ukrainer:innen und deren kulturellen Kontext. Mit Hilfe der Fotografie versucht sie, die Zerbrechlichkeit und Schönheit des flüchtigen Moments einzufangen. In ihrer künstlerischen Praxis greift Svertilova immer wieder auf die Motive der Reinheit, Zartheit und Verletzlichkeit zurück. 

Ausstellungsauswahl: DOC (Paris, 2022), The Gallery at Dobbin Mews (New York, 2022), Mystetskyi Arsenal National Art and Culture Museum Complex (Kyiv, 2021), Calvert Gallery (London, 2018), Odesa Museum of Contemporary Art (Odesa, 2018)