LANGE LINIEN

Jüdisches 1945: Die Mörder sind unter uns

Auftakt zur Filmreihe

80 Jahre Kriegsende: Eine Film- und Gesprächsreihe mit Jüdischen Perspektiven auf das Jahr 1945

Film und Podium: Knut Elstermann spricht mit Lisa Schoß und Philip Zengel


Anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes in Europa präsentieren die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und die Urania Berlin in Zusammenarbeit mit den Jüdischen Filmfestival Berlin-Brandenburg eine besondere Filmreihe. Von März bis Mai 2025 werden Filme über jüdische Erfahrungen nach der Shoah gezeigt, begleitet von Podiumsdiskussionen mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Film, Geschichte und Kultur, moderiert von Knut Elstermann. Während sogenannte „Trümmerfilme“ auf das Leid der Zivilbevölkerung fokussierten, blieben jüdische Perspektiven in der unmittelbaren Zeit nach dem Krieg oft unerwähnt oder nur angedeutet. Einige Geschichten fehlen bis heute. Dem soll diese Filmreihe entgegenwirken.

Zum Auftakt zeigt die Urania Berlin den DEFA-Film „Die Mörder sind unter uns“ aus dem Jahr 1946. Der erste deutsche Nachkriegsfilm und Klassiker der Filmkunst stellt sich der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und den Fragen von Gewissen, Schuld und Sühne. Regie führte Wolfgang Staudte, Hildegard Knef ist einer dramatischen Hauptrolle zu sehen. Knut Elstermann spricht im Anschluss mit Lisa Schoß und Philip Zengel von der DEFA-Stiftung.

Informationen zu den weiteren Filmen und Gesprächsrunden finden Sie hier.

Knut Elstermann, als Filmjournalist und Moderator bekannt aus Funk und Fernsehen, befasst sich als Autor neben der Geschichte des Kinos in Russland, Israel und der DDR mit zeitgeschichtlichen Themen. So beschreibt er in seinem Buch „Gerdas Schweigen“ das Leben der Gerda Schrage, die von den Nationalsozialisten ins KZ Auschwitz deportiert wurde. Das Buch wurde 2008 von Britta Wauer in einer mehrfach ausgezeichneten Dokumentation verfilmt.

Lisa Schoß ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Sie kuratiert Filmreihen und schreibt über deutsche-jüdische Film- und Kulturgeschichte. 2023 erschien ihr Buch „Von verschiedenen Standpunkten. Die Darstellung jüdischer Erfahrung im Film der DDR“.

Philip Zengel studierte Kommunikationswissenschaft und -management in Erfurt, Oslo und Leipzig. Bereits neben dem Studium war er viele Jahre für die DEFA-Stiftung tätig; seit 2020 leitet er den Bereich Öffentlichkeitsarbeit. In dieser Position hält er Filmeinführungen und schreibt filmhistorische Texte zum Filmschaffen der DEFA.

 

Weitere Termine der Filmreihe:

25.03.2025 18:00 Der Ruf (1949) in der Neuen Synagoge Berlin
08.04.2025 19:30 Der Phönix (2014) in der Urania Berlin
29.04.2025 18:00 Lang ist der Weg (1948) in der Neuen Synagoge Berlin
05.05.2025 19:30 Die Gezeichneten (1948) in der Urania Berlin
08.05.2025 11:00 The Illegals (1947) / Reminiszenzen aus Deutschland (1971/1993/2012) im Rahmen des JFFB in der Filmkunst 66

In Kooperation mit der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und dem Jüdischen Filmfestival Berlin I Brandenburg JFBB.

Aus Sicherheitsgründen bitten wir zu beachten, dass bei dieser Veranstaltung keine Taschen oder Gegenstände mit in den Saal genommen werden dürfen. Bitte geben Sie diese an der Garderobe ab.

Eintritt frei: Tickets online buchbar

Foto: Filmszene: Hildegard Knef und Ernst Wilhelm Borchert in "Die Mörder sind unter uns", DEFA Stiftung, Fotograf: Eugen Klagemann; Knut Elstermann: Jochen Saupe; Lisa Schoß: privat; Philip Zengel: DEFA-Stiftung