LANGE LINIEN

Jüdisches 1945: Phoenix (2014)

Film und Podium

80 Jahre Kriegsende: Eine Film- und Gesprächsreihe mit jüdischen Perspektiven auf das Jahr 1945, moderiert von Knut Elstermann.

Marion Brasch, Lana Lux und Knut Elstermann


Anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes in Europa präsentiert die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum mit der Urania Berlin e.V. und dem Jüdischen Filmfestival Berlin | Brandenburg eine besondere Filmreihe. Zwischen März und Mai 2025 werden Filme über jüdische Erfahrungen nach der Shoah gezeigt, begleitet von Podiumsdiskussionen mit Experten aus den Bereichen Film, Geschichte und Kultur, moderiert von Knut Elstermann.

„Phoenix“ erzählt die Geschichte einer Frau, die während der Shoah eine Erschießung überlebt und sich infolgedessen einer Gesichtsoperation unterziehen muss. Auf der Suche nach ihrem Mann kehrt sie nach Berlin zurück, wird von diesem jedoch nicht erkannt. Sie begibt sich auf eine schmerzhafte Suche nach Identität und Wahrheit. Im Anschluß spricht Knut Elstermann mit Marion Brasch und Lana Lux.

Lana Lux ist eine deutschsprachige Schriftstellerin, Illustratorin und Moderatorin ukrainisch-jüdischer Herkunft. Nach dem Zerfall der Sowjetunion plante die Familie zunächst die Auswanderung nach Israel, reiste jedoch 1996 nach Deutschland als jüdische Kontingentflüchtlinge aus. Bekanntheit erlangte Lana Lux zunächst in der jüdischen Community in Deutschland durch ihren Blog 52 Schabbatot, in dem sie sich bewußt und kritisch mit Religion auseinandersetzte. 2017 erschien ihr Romandebüt Kukolka (Aufbau Verlag), das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Mit Jägerin und Sammlerin und Geordnete Verhältnisse folgten zwei weitere vielbeachtete und von der Kritik positiv aufgenommene Romane.

Marion Brasch entstammt einer jüdischen Familie mit österreichisch-deutschen Wurzeln. Von 1987 bis 1992 war sie beim Radiosender DT64 tätig, zunächst als Musikredakteurin, später auch als Moderatorin und Autorin. Nach 1992 ging Brasch nach kurzen Stationen bei Rockradio B, Fritz und Radio Brandenburg zum 1997 gegründeten Rundfunksender radioeins (rbb), für den sie seither freiberuflich arbeitet. Seit Anfang der 2010er Jahre ist Marion Brasch schriftstellerisch tätig. 2012 erschien ihr vielbeachteter Debütroman Ab jetzt ist Ruhe. Roman meiner fabelhaften Familie, auf dem der Dokumentarfilm Familie Brasch von Annekatrin Hendel (2018) basiert und der u. a. Hintergrund für Andreas Kleinerts preisgekrönten Kinofilm Lieber Thomas (2021) war.

Knut Elstermann, als Filmjournalist und Moderator bekannt aus Funk und Fernsehen, befasst sich als Autor neben der Geschichte des Kinos in Russland, Israel und der DDR mit zeitgeschichtlichen Themen. So beschreibt er in seinem Buch Gerdas Schweigen das Leben der Gerda Schrage, die von den Nationalsozialisten ins KZ Auschwitz deportiert wurde. Das Buch wurde 2008 von Britta Wauer in einer mehrfach ausgezeichneten Dokumentation verfilmt.

Weitere Informationen zu den Filmen und Gesprächsrunden der Reihe „Jüdisches 1945“ finden Sie hier.

Eintritt frei: Tickets online buchbar

Foto: Filmszene © Piffl Medien GmbH; Lana Lux: Hartknut Simmer CC BY-SA 4.0; Marion Brasch: Amrei-Marie CC BY-SA 4.0, Knut Elstermann © Jochen Saupe