Tizian - der europäischste Künstler der Renaissance?

Thomas R. Hoffmann


Nach dem Tod Kaiser Maximilians I. fiel die Wahl der Kurfürsten im Jahre 1519 auf dessen Enkel Karl V. als Nachfolger. Dieser ernannte den in Venedig tätigen Tizian im Jahre 1533 zu seinem Hofmaler. So verwundert es kaum, dass Tizian im Dienste eines Kaisers, in dessen Reich die Sonne nie unterging, zum europaweit wirk-kräftigsten Künstler der Spätrenaissance avancieren sollte. Seine lebensgroßen Porträts des Kaisers im ganzen Körper, thronend im Lehnstuhl oder reitend auf dem Pferde sollten stilbildend für die nachfolgenden Epochen werden. Ein Malerfürst par excellence, dessen gut florierende und mit zahlreichen Mitarbeitern ausgestattete Werkstatt Gemälde innerhalb ganz Europas auslieferte. In der Lagunenstadt entstanden neben religiösen und mythologischen Gemälden auch zahlreiche Bildnisse, die im Fokus des Vortrags des Kunsthistorikers Thomas R. Hoffmann stehen werden. Wer will ich sein? Wer darf ich werden? Nicht jedem Künstler waren Talent, Geschick und das Glück gegeben, um sich zeitlebens einen großen Namen zu machen. Doch einige wenige sind selbst nach einem halben Jahrtausend nicht in Vergessenheit geraten. Der Kunsthistoriker Thomas R. Hoffmann wird vier geniale Künstler und ihre künstlerischen Biographien vorstellen. Aber selbst für Albrecht Dürer, Tizian, Leonardo da Vinci und Michelangelo gilt: ohne die Aufträge der Mächtigen ihrer Epoche hätten sie ihren großen Stellenwert wohl nicht erreichen können. Erfahren Sie in dieser Reihe Hintergründe zum identitären Wechselspiel zwischen Auftraggebern und Künstlern. Thomas R. Hoffmann, M.A., Kunsthistoriker und Autor