Politik

Wieviel Platz braucht das Berliner Gewerbe?

Ramona Pop, Dr. Beatrice Kramm, Stefan Oelrich, Bärbel Winkler-Kühlken u. A.


Die derzeitigen Bemühungen, mehr Wohnraum in Berlin zu schaffen, haben zur Folge, dass der Druck auf gewerblich und industriell genutzte Flächen in attraktiven Lagen deutlich gestiegen ist und zur Verdrängung (Stichwort: Umwidmungen) oder Einschränkungen (Stichwort: Heranrückendes Wohnen) insbesondere von kleinteiligem Gewerbe führt und damit letztlich auch eine wohnortnahe Versorgung gefährdet ist. Nach Angabe der IHK ist das derzeitig noch verfügbare Gewerbe- und Industrieflächenpotenzial von rund 300 ha spätestens 2030 aufgebraucht; auch auf dem Büroimmobilienmarkt verzeichnen wir eine historisch niedrige Leerstandsquote von rund zwei Prozent. Müssten in der wachsenden Stadt nicht alle Nutzungen gleichberechtigt mitwachsen? Wie stellt Berlin zukünftig den zusätzlichen Flächenbedarf für Gewerbe- und Industrieflächen sicher, von welchem Bedarf ist auszugehen? Wie werden sich die Anforderungen an moderne Arbeitswelten und veränderte Produktionsbedingungen und nicht zuletzt auch im Hinblick auf eine bessere Integration von Produktion in der Stadt verändern? Wo müssten die Gewerbe- und Industrieflächen für eine zeitgemäße Nutzung lokalisiert sein? Und welche differenzierten Anforderungen müssen sie zukünftig erfüllen? Können attraktive, gewerblich genutzte Wasserlagen, die für Produktions- und Transportzwecke nicht mehr gewerblich genutzt werden, zum Beispiel für die Entwicklung neuer urbaner Quartiere umgenutzt werden? Ist eine Verortung von Gewerbeflächen in Kanal- oder Flusslage zukünftig überhaupt noch notwendig? Es diskutieren: Ramona Pop, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe Dr. Beatrice Kramm, Präsidentin der IHK Berlin (angefragt) Stefan Oelrich, Vorstand Bayer AG (angefragt) Bärbel Winkler-Kühlken, Vizepräsidentin der AK Berlin Begrüßung und Einführung: Carl Herwarth von Bittenfeld, Arbeitskreis Stadtentwicklung und Partizipation der Architektenkammer Berlin Moderation: Robert Ide, Leitender Redakteur Der Tagesspiegel, Berlin Eine Kooperation von Architektenkammer Berlin, Der Tagesspiegel und Urania Berlin