Schwarmintelligenz, Echokammern, Verschwörungstheorien

Wie entsteht Wissen im digitalen Zeitalter?

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - Vortrag
C
Do, 5.12.2019, 20:00
05.12.2019 - 20:00
Prof. Dr. Ulrike Cress

Beschreibung

Das Internet ist das verbreitetste Wissensmedium unserer digitalisierten Gesellschaft. Wikipedia und andere gemeinschaftlich erzeugte Enzyklopädien sind anschauliche Beispiele für die Schwarmintelligenz, die erst die Digitalisierung ermöglicht. Gleichzeitig geht die Digitalisierung aber auch mit einer Separierung von Wissenswelten einher. Durch individuelle Präferenzen und Algorithmen der technischen Umgebungen besteht die Gefahr, dass sich Menschen zunehmend in Filterblasen und Echokammern bewegen, die eigene Einstellungen und Meinungen verstärken und Überzeugungen verhärten. Grundlage sowohl der positiven als auch der negativen Prozesse ist die soziale Dimension von Wissen. In den entsprechenden Communities sind Nutzende mit hoch dynamischen, selbstorganisierten, sozialen Systemen konfrontiert, die die einzelnen Nutzer in das eigene Regelwerk zwingen. Wahr ist jeweils das, was dieses System für wahr hält. Das gilt für wissenschaftlich fundierte Aussagen genauso wie für Weltverschwörungstheorien.
Der Vortrag zeigt diese Mechanismen an konkreten Beispielen der Wissenskonstruktion im Internet auf.

Prof. Dr. Ulrike Cress, Professorin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen im Fachbereich Psychologie, Direktorin des Leibniz-Instituts für Wissensmedien Tübingen, Vortragsreihe Leibniz-Lektionen

In der Vortragsreihe „Leibniz-Lektionen“ präsentiert die Leibniz-Gemeinschaft eine Auswahl aktueller Forschungsergebnisse aus ihren Mitgliedsinstituten.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 95 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 20.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.
www.leibniz-gemeinschaft.de

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Leibniz-Lektionen

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