Mensch und Natur 19/20

Spurensuche eines Kriegskindes

Prof. em. Dr. med. Hartmut Radebold


Ausgebombt, auf der Flucht, bald vaterlos – so erlebt Hartmut Radebold seine ersten Lebensjahre. Getrauert wird nicht, erst recht nicht geweint, sondern geschwiegen. Als junger Assistenzarzt sucht er Vaterersatz bei älteren Kollegen, bis er merkt, dass keiner wirklich Interesse an ihm als Person hat. Er beschreibt, wie schwer es später für ihn ist, jüngeren Kollegen Vorbild zu sein und seinen Kindern ein guter Vater. Erst im Alter wird er fähig, sich zu versöhnen und Freundschaften mit anderen Männern zu schließen. Was hat diesen Prozess ermöglicht? Was hat ihm die Kraft zum Leben gegeben? Waren es zeitgeschichtliche Umstände, die Familie oder seine Frau, die hilfreich an seiner Seite stand? Hildegard Radebold wird ein Kapitel des Buches vorstellen. Prof. em. Dr. med. Hartmut Radebold, Arzt für Psychiatrie/Neurologie, Psychoanalyse (DPV) und Psychotherapeutische Medizin, Lehrstuhl „Klinische Psychologie“ (1976–1998), Universität Kassel, Altersforscher