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Als Hitler auf dem Kopf stand
Durs Grünbeins “Oxford Lectures”
12.07.2023
Durs Grünbein, einer der bedeutendsten deutschsprachigen Poeten mit internationalem Renommee, wurde 2019 nach Oxford eingeladen, im Rahmen der berühmten „Lord Weidenfeld Lectures“ vier Vorlesungen zu halten. Seine eigene Position in der Geschichte seiner Nation, seiner Sprachgemeinschaft und seiner Familie als historisch wahrzunehmen führte ihn zu den Überlegungen: Wie kann es sein, dass „die Geschichte“ die individuelle Vorstellungskraft bis in die privaten Nischen, bis in den Spieltrieb der Dichtung hinein bestimmt? Will nicht Poesie die Welt mit eigenen, souveränen Augen betrachten?
Im Gespräch mit dem Kulturwissenschaftler Dr. Manfred Osten wird Durs Grünbein das Verhältnis zwischen dichterischer Freiheit und Geschichtsgebundenheit ausloten. Scheinbare Kleinigkeiten wie eine Briefmarke mit dem Porträt Adolf Hitlers oder den heute kaum hinterfragten Autobahnen, einst „Straßen des Führers“ lassen exemplarisch sichtbar werden, wie Geschichte in die Gegenwart fortwirkt.
Die renommierten „Lord Weidenfeld Lectures“ sind seit 1993 einer der Höhepunkte im akademischen Jahr der Universität Oxford. Dazu eingeladen werden bedeutende Geisteswissenschaftler, Schriftsteller und Dichter. Zu den früheren Inhabern dieser Professur zählen George Steiner, Umberto Eco, Amos Oz und Mario Vargas Llosa.
Durs Grünbein ist ein deutscher Lyriker, Essayist und Übersetzer. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Poeten der Gegenwart und wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet.
Das Gespräch führt Dr. Manfred Osten, Autor und Kulturwissenschaftler, ehem. Generalsekretär der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Bonn.