bzw.:BEZIEHUNGSWESEN

Buchpremiere »Triggerpunkte«

Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft


Von einer »Spaltung der Gesellschaft« ist immer häufiger die Rede. Auch in der Alltagswahrnehmung vieler Menschen stehen sich zunehmend unversöhnliche Lager gegenüber. So plausibel sie klingen mögen, werfen entsprechende Diagnosen doch Fragen auf: Wie weit liegen die Meinungen in der Bevölkerung wirklich auseinander? Und ist die Gesellschaft heute wirklich zerstrittener als zur Zeit der Studentenproteste oder in den frühen Neunzigern? Nicht zuletzt weil man eine Spaltung auch herbeireden kann, tut mehr Klarheit not. Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser kartieren in ihrem neuen Buch Triggerpunkte (Suhrkamp, 2023) aufwendig die Einstellungen in vier Arenen der Ungleichheit: Armut und Reichtum; Migration; Diversität und Gender; Klimaschutz. Eine 360-Grad-Vermessung der Konflikte um alte und neue Ungleichheiten, die eine unverzichtbare Diskussionsgrundlage bietet und viele Mythen entzaubert. Steffen Mau, geboren 1968, ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Buch Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft (Suhrkamp 2019) stand auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Zeit und Deutschlandfunk Kultur. 2021 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Thomas Lux, geboren 1979, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrbereich Makrosoziologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Linus Westheuser, geboren 1989, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrbereich Makrosoziologie der Humboldt-Universität zu Berlin. In Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag