Innovation und Technologie 19/20

Aktive Materialien – oder: Wie klettert ein Brett den Berg hinauf?

Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Möller


Reihe Leibniz-Lektionen Neue Materialien und Sprünge in der Technologieentwicklung sind eng miteinander verknüpft. Stein, Bronze, Eisen und Silizium stehen stellvertretend für die Zeitalter der Zivilisation. Längst gehören in diese Reihe auch synthetische Werkstoffe wie Kunststoffe, Gummi, Lacke und synthetische Fasern. Das besondere aber auch die Natur imitierende Bauprinzip dieser Materialien ist, dass sie ebenso wie Holz, Leder, Papier, Perlmutt und Knochen aus großen organischen Molekülen aufgebaut sind oder durch solche großen Moleküle zusammengehalten und zusammengeführt werden. Dabei zeigen die Wunder der Natur, dass über das uns heute bereits Selbstverständliche hinaus – wie z. B. superleicht und trotzdem stark – noch viel mehr möglich sein wird. Lernen von den Tricks der Natur weist uns den Weg zu aktiven Materialien, die auf äußere Veränderungen reagieren, sich anpassen oder auch sich selbst zusammenbauen können. Was vielleicht fantastisch klingt, beruht manchmal auf ganz einfachen Prinzipien. Lernen von der Natur heißt hier: mit großen Molekülen ergeben sich fortwährend neue Herausforderungen für die Entwicklung aktiver Materie und öffnen sich auch neue Wege zum Leben im Einklang mit der Natur. Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 88 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz- Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Dabei bedienen sie sich verschiedener Forschungstypen – von Grundlagenforschung bis zu anwendungsorientierter Forschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen. Eintritt frei, Karten werden nicht benötigt. Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Möller, Wissenschaftlicher Direktor des DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien, Aachen