Mensch und Natur 19/20

Antibiotikaresistente Keime in der Umwelt – ein Gesundheitsrisiko?

Prof. Dr. Kornelia Smalla, PD Dr. Bernd-Alois Tenhagen


In der Tierhaltung werden erhebliche Mengen von Impfstoffen zur Prävention bzw. zur Therapie erkrankter Tiere eingesetzt. Dies hat zur Folge, dass resistente Bakterien entstehen, die gemeinsam mit Rückständen der Antibiotika über die Abluft aus Stallungen sowie Gülle und Dung in die Umwelt gelangen. Was geschieht dort mit diesen Bakterien und den freigesetzten Substanzen? Die beiden Vorträge stellen dar, in welchem Umfang Antibiotika in der Nutztierhaltung eingesetzt werden und in welcher Häufigkeit resistente Keime bei Wildtieren vorkommen. Zudem wird gezeigt, wie sich Bakteriengemeinschaften an veränderte Bedingungen und Umweltkontaminationen anpassen, ob und wie Resistenzen übertragen werden können und inwiefern diese Keime ein Gesundheitsrisiko für den Menschen darstellen. In der Vortragsreihe „Leibniz-Lektionen“ präsentiert die Leibniz-Gemeinschaft eine Auswahl aktueller Forschungsergebnisse aus ihren Mitgliedsinstituten. Dieser Vortrag wird vom Leibniz-Forschungsverbund INFECTIONS’21 – Bekämpfung von Infektionskrankheiten im 21. Jahrhundert präsentiert und ist zudem Teil der Veranstaltungsreihe „Zu Land, zu Wasser und durch die Luft – Wie sich Infektionserreger ausbreiten“. Ziel dieses interdisziplinären Forschungsverbunds ist es, die Übertragungsmechanismen von Infektionskrankheiten zu verstehen und daraus Strategien für eine verbesserte Infektionskontrolle abzuleiten. Prof. Dr. Kornelia Smalla, Julius Kühn-Institut und PD Dr. Bernd-Alois Tenhagen, Bundesinstitut für Risikobewertung Moderation: Prof. Dr. Hans-Peter Grossart, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Forschungsverbund Berlin e.V. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 95 selbstständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen – u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 20.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro. www.leibniz-gemeinschaft.de