Denkste?! Ein satirisches Wort- und Lustspiel

Martin Buchholz


Martin Buchholz schlägt wieder zu – tagesaktuell wie immer, Gründe und Hintergründe satirisch ausleuchtend. Für ihn als früheren Zeitungsmenschen ist Kabarett stets auch die Fortsetzung von Journalismus mit anderen Mitteln. Dabei scheut er allerdings auch vor illegalen Methoden nicht zurück: Bei seinen Recherchen begeht er ständig Hausfriedensbruch, indem er als gefürchteter Einbrecher in unseren Oberstübchen sein Unwesen treibt. Ein Einbrecher, der uns zu Ausbrechern machen will. Er bricht nämlich ein in den Knast unserer Gehirnkästen, um die Gedanken zu befreien, die dort in grauen Einzelzellen einsam vor sich hin schmoren. Oft sind sie verhaftet im Zwangssystem einer herrschenden Logik, die das Gewissen der Herrschenden gleich mit verhaftet hat. Das nennt sich in der Politik meist: Gewissenhaft. Buchholz pfeift auf die Haft-Bedingungen, die man uns vorschreibt und provoziert mit völlig unstatthaften Assoziationen. „Was der Mann mit unseren Gehirnwindungen anstellt, ist atemberaubend“, schreibt die „Berliner Zeitung“. Atemberaubend vielleicht – jedoch nicht freiheitsberaubend. Im Gegenteil: Als Vordenker, der lachend zum Nachdenken anstiftet, verschenkt er Gedankenfreiheit. Wer allerdings unter Gedankenfreiheit lediglich versteht, dass man frei ist von Gedanken, der sollte sich besser vor der Glotze entertainen lassen und um Buchholz einen großen Bogen machen. Alle anderen erwartet ein Lust- und Liebesspiel mit der deutschen Sprache und undeutschen Gedanken. Eben drum: „Denkste?!“