Der Zustand der Weltfischerei und die Bedeutung der Tropengewässer für die Nahrungsversorgung
Prof. Dr. Matthias Wolff
Do, 29.06.2017 | 19:30 Uhr
Der blaue Teil unseres Planeten wird seit Menschengedenken als Nahrungsquelle genutzt. Im Zuge der Motorisierung und Ausweitung der Industriefischerei stiegen die Jahreserträge zunächst enorm an, bis sie sich dann aber zum Ende der 1980er Jahre bei ca. 85 Mio. t einpendelten. Einschätzungen zum derzeitigen Zustand der Fischereiressourcen reichen von apokalyptischen Szenarien eines nahenden globalen Kollapses als Folge von Überfischung bis zu Vorhersagen von Ertragssteigerungen, die auf Bestandserholungen aufgrund eines verbesserten Managements basieren. Tropengewässer liefern die Ernährungsgrundlage für mehr als 90% aller Kleinfischer dieser Erde, jedoch führen Fremdfischereien und klimabedingte Produktivitätsverluste in diesen Gewässern zu einer zunehmenden Gefährdung dieser Ressourcen. Auch das Wissenschaftsjahr 16*17 widmet sich unter Beteiligung mehrerer Leibniz-Institute dem Thema „Meere & Ozeane“. Welche Bedeutung hat das Ökosystem für den Menschen, welche Arten sind Teil davon – und wie können wir es schützen? Die Themenjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und von Wissenschaft im Dialog. Mehr: www.wissenschaftsjahr.de. Die Leibniz-Gemeinschaft Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 91 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz- Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen ‑ u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.600 Personen, darunter 9.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,7 Milliarden Euro. Prof. Dr. Matthias Wolff, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT), Bremen Eintritt frei, Karten werden nicht benötigt.