Reisen und Berlin 19/20

Die Oper „Salome“ von Richard Strauss - Tiefenpsychologische Deutungen

Dr. Elisabeth Bingel


Salome gilt oft als Femme Fatale, die mit ihrer ungezügelten Sexualität die Männer ins Verderben reißt. Dabei sind die auftretenden Figuren, so Strauss selbst, „lauter perverse Leute, und, nach meinem Geschmack, der perverseste der ganzen Gesellschaft ist – der Jochanaan.“ Elisabeth Bingel stellt bei ihrer Analyse von Text und Musik die Rolle des Herodes in den Mittelpunkt. Sie beleuchtet darüber hinaus die (un)bewussten Phantasien der männlichen Autoren, die den Stoff auf Papier bzw. die Bühne gebracht haben und erklärt, was es mit dem Begriff „Salome-Komplex“ in der Psychologie auf sich hat. Dr. Elisabeth Bingel, Musikwissenschaftlerin, Psychoanalytikerin (C. G. Jung), Berlin