Gottes zerstreute Funken – Jüdische Mystik bei Paul Celan
Rüdiger Sünner
Mo, 08.05.2017 | 19:00 Uhr
D 2016 / R: Rüdiger Sünner / 67 Min. / Dokumentarfilm Für Paul Celan war seine Heimat, die Bukowina, „eine Landschaft, in der ein nicht unbeträchtlicher Teil jener chassidischen Geschichten zu Hause war, die Martin Buber uns allen wiedererzählt hat.“ Celan war fasziniert von den dort ausgedrückten Ideen von Zimzum, Shevirat Ha Kelim und Tikkun Olam. „Zimzum“ besagt, dass Gott sich zu Beginn der Schöpfung zurückgezogen habe, um dem Menschen eine freie Entwicklung zu ermöglichen. Die dennoch von ihm zur Unterstützung ausgesandten dünnen Lichtstrahlen waren immer noch zu mächtig und so zerbrachen die ersten „Gefäße“ der Schöpfung in Millionen von Splittern und Funken. Der Film zeigt, wie Celans Poesie in vielen Variationen versucht, diese verstreuten Funken einzusammeln und ihre Würde zu bewahren – auch nach dem Holocaust. Eine filmisch noch nie dargestellte Seite des Dichters der „Todesfuge“. Als Gast nach der Abendvorstellung begrüßen wir Regisseur Rüdiger Sünner zum Gespräch. Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.ruedigersuenner.de/celanfilm.html.