Heimat Berlin? Identität und Heimat in Berlin-Filmen seit der Weimarer Republik
Dr. Susanne Scharnowski
Di, 17.12.2019 | 18:00 Uhr
Schon im 19. Jahrhundert galt Berlin als Anhäufung toter, kalter Steinmassen, als fast schon amerikanische, geschichtslose Stadt der Moderne. Die ungeliebte Reichshauptstadt Berlin galt als steingewordene Antithese zu Landschaft, Heimat und Tradition. Mit ihrem Tempo und ihrer Affinität zu Technik, Fortschritt und Moderne hatte die Metropole zudem von Anfang an eine enge Verbindung zu dem neuen Medium Film. Berlin-Filme seit der Weimarer Republik zelebrieren und kritisieren die Modernität der Stadt, sie erkunden aber auch filmisch, ob und wie die Großstadt zur Heimat werden kann. Der Vortrag zeigt Wandel und Kontinuität der Berlin-Bilder durch die Filmgeschichte, von dem berühmten „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ (1927) bis hin zu „Oh Boy“ (2012) und „Victoria“ (2015). Dr. Susanne Scharnowski beschäftigt sich seit 2003 mit der Kulturgeschichte Berlins und mit dem Thema Heimat und Identität in Film und Literatur. Zuletzt erschien im April 2019 ihr Buch „Heimat: Geschichte eines Missverständnisses“ bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft.