Klimawandel in der Region Berlin Brandenburg - Hitze und Gesundheit
Prof. Dr. Dieter Scherer, Dr. Christina Hoffmann
Fr, 01.10.2021 | 17:30 bis 19:00 Uhr
Hitzewellen sind Wetterphänomene, die zu starken gesundheitlichen Belastungen und zu Todesfällen führen können. Dabei ist in Deutschland der gesundheitliche Effekt von Hitzestress in den meisten Fällen nur indirekter Natur. Übermäßige Hitze führt bei Personen, die bereits gesundheitliche Probleme aufweisen, zu Zusatzbelastungen, die sich in epidemiologischen Untersuchungen in einer Erhöhung von Morbiditäts- und Mortalitätsraten bemerkbar machen. Neuere Untersuchungen konnten zeigen, dass erhöhte Mortalitätsraten während Hitzewellen keineswegs nur während extremer Wetterlagen auftreten, sondern bereits bei normalen Hitzewellen nachweisbar sind, die jedes Jahr vorkommen. Aufgrund des Klimawandels muss in den kommenden Jahrzehnten mit einem Anstieg der Lufttemperaturen gerechnet werden, so dass die Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch Hitzewellen ansteigen wird. In Städten kommt verstärkend hinzu, dass hier in Sommernächten im Vergleich zum Umland deutlich höhere Lufttemperaturen herrschen. Dieser sogenannte städtische Wärmeinseleffekt muss daher bei der Stadtentwicklung berücksichtigt werden. Stadtvegetation kann nachgewiesenermaßen klimaregulierende Ökosystemleistungen erbringen und dazu beitragen, Hitzestress zu reduzieren. Hierzu ist aber eine ausreichende Wasserversorgung der Pflanzen sicherzustellen. Prof. Dr. Dieter Scherer, Technische Universität Berlin, Institut für Ökologie, Fachgebiet Klimatologie Dr. Christina Hoffmann, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie In Zusammenarbeit mit dem Climate Change Center Berlin Brandenburg. www.climate-change.center