Mensch und Natur 19/20

Körperbilder im pornografischen Kontext und ihr gesellschaftlicher Einfluss


Die moderne Medienwelt liefert immer glattere und von jeder Lebenserfahrung befreite Vorlagen von Körpern. Damit einher geht eine Pornografisierung des Alltags, die uns suggeriert, dass perfekt gestylte Körper auch „schönen“ Sex haben. Über das Internet ist der Zugang zu Pornografie für alle jederzeit möglich. Die Anzeigen der Schönheitsindustrie ergänzen dabei die Bilder der Mainstream-Pornografie, gezeigt werden optimierte Körper beider Geschlechter. Welche Auswirkungen haben all diese Normierungen der Körper- und Rollenbilder sowie die Darstellung des Sexuellen auf das reale Sexualverhalten? Seit ca. 15 Jahren hat sich auf dem Hintergrund der Frauenbewegung eine sex-positive Bewegung gebildet, die Vielfalt feiert und sexualpolitische Kampagnen durchführt, auch um gegen Schönheitsideale und andere Normen anzugehen. Was ist der aktuelle Stand des sex-positiven Feminismus? Was hilft beim Aufbrechen von Körper- und anderer Normen? Über feministische Pornografie, gesellschaftliche Entwicklungen und politische Wirkungskraft der Kampagnen diskutieren: – Prof. Ula Stöckel, feministische Filmemacherin der ersten Stunde und frühere Programm- Advisorin der Internationalen Filmfestspiele Berlin und Venedig – Gala Vanting, Erotic Imaginist und Sex-Aufklärerin (AU) – Jiz Lee, Gender queere Porndarstellerin (USA) – Jennifer Lyon Bell, Erotik-Filmemacherin (NL) – Buck Angel, Trans*Pornstar, Aktivist (USA) Moderation: Dr. Laura Méritt, Kommunikationswissenschaftlerin und Sexologin, Berlin