Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft - Was ist mit den Menschen in den neuen Bundesländern seit 1989 geschehen?
Prof. Dr. Steffen Mau, Prof. em. Dr. Herfried Münkler
Mo, 16.09.2019 | 20:00 Uhr
Seit der friedlichen Revolution in der DDR sind 30 Jahre vergangen – eine lange Zeit, aber dennoch kann von einem „einig Land“ immer noch nicht die Rede sein. Steffen Mau wuchs in den siebziger Jahren im Rostocker Neubauviertel Lütten Klein auf. Als die Mauer fiel, war er bei der NVA, nach der Wende studierte er, wurde schließlich Soziologie-Professor. Nun hat Prof. Mau Bilanz gezogen. Er sprach mit Weggezogenen und Daheimgebliebenen, er schaute zurück auf das Leben in einem Staat, den es nicht mehr gibt. Wie veränderte sich die Sozialstruktur, wie die Mentalitäten? Was sind die Ursachen für Unzufriedenheit und politische Entfremdung in den „neuen Ländern“? Wie wurde aus der Stadt, in der er gemeinsam mit Kindern aller Schichten seine Jugend verbrachte, ein Ort sozialer Spaltung? Viele der Spannungen, so sein Fazit, die sich in Ostdeutschland beobachten lassen, haben ihren Ursprung in der DDR-Zeit. Doch wurden sie durch die Transformation nicht aufgehoben. Vielmehr verschärften sie sich zu gesellschaftlichen Frakturen, die unser Land bis heute prägen. Prof. Dr. Steffen Mau, Professor für Makrosoziologie am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin Prof. em. Dr. Herfried Münkler, Professor für Theorie der Politik am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin Moderation: Dr. Anna Sauerbrey, Mitglied der Chefredaktion, Ressortleiterin Causa/Meinung, Der Tagesspiegel In Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag