StadtNatur - Berlin ökologisch denken

Leitbilder eines effektiven Klimaschutzes - Gemeinsamkeiten, Widersprüche, Konflikte

Prof. Dr. Ortwin Renn, Moderation: Thomas Prinzler


Über die Ziele der deutschen Klimapolitik gibt es inzwischen einen weit verbreiteten Konsensus. Deutschland soll spätestens 2045 das Kriterium der Klimaneutralität erreichen. Allerdings gibt es weiterhin große Differenzen zu den Strategien, mit denen dieses Ziel zu erreichen ist. Die Konflikte liegen auf drei Dimensionen: erstens auf der Priorität nach eher technologischen (Effizienz, Innovation) oder verhaltensändernden (Suffizienz) Maßnahmen, zweitens auf der Schwerpunktsetzung auf dezentrale versus zentrale Lösungen, einschließlich der globalen Ebene und drittens auf der Betonung marktorientierter Anreize (Abgaben, Steuern, Zertifikate) versus ordnungsrechtlicher Bestimmungen. Es gibt vor allem zwei Cluster, deren Vertreterinnen und Vertreter oft vehement miteinander streiten: die Kombination von zentralen, technologiebezogenen und marktorientierten Maßnahmen versus eine Kombination von dezentralen, suffizienzorientierten und stark auf Ordnungsrecht beruhenden Maßnahmen. Der Vortrag wird diese Konstellationen im Klimaschutz-Diskurs näher erläutern, deren Implikationen diskutieren und auf mögliche Lösungsoptionen hinweisen. Die Ringvorlesung ist Teil des Urania Projekts „StadtNatur-Berlin ökologisch denken“ in Kooperation mit der Universität Potsdam. Sie gibt einen Überblick über den Stand der Klimaforschung und bestehende Herausforderungen sowie Lösungsansätze für den Klimaschutz. Prof. Dr. Ortwin Renn Wissenschaftlicher Direktor am Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung (Institute for Advanced Sustainability Studies, IASS) in Potsdam und Professor für Umwelt und Techniksoziologie an der Universität Stuttgart Thomas Prinzler Wissenschaftsjournalist und Moderator Prof. Ortwin Renn ist Wissenschaftlicher Direktor am Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung (Institute for Advanced Sustainability Studies, IASS) in Potsdam und Professor für Umwelt und Techniksoziologie an der Universität Stuttgart. Darüber hinaus leitet Renn gemeinsam mit Frau Dr. Marion Dreyer und Frau Agnes Lampke das Forschungsinstituts DIALOGIK, eine gemeinnützige GmbH zur Erforschung und Erprobung innovativer Kommunikations- und Partizipationsstrategien. Dazu kommen Honorar- und Ehrenprofessuren in Stavanger, Beijing und München. Seine Hauptforschungsfelder sind: Risikoanalyse (Governance, Wahrnehmung und Kommunikation), Theorie und Praxis der Bürgerbeteiligung bei öffentlichen Vorhaben, Transformationsforschung sowie sozialer und technischer Wandel in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung. Renn studierte Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Sozialpsychologie und promovierte anschließend an der Universität Köln. Er arbeitete als Wissenschaftler und Hochschullehrer in Deutschland, den USA und der Schweiz. Renn erhielt viele Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, den Ehrendoktor der ETH Zürich, die Ehrenprofessur der Technischen Universität München, den „Oustanding Research Award“ der Internationalen Gesellschaft für Integrierte Katastrophenforschung und Risikomanagement (International Society for Integrated Disaster and Risk Management) sowie den „Distinguished Achievement Award“ der Internationalen Gesellschaft für Risikoanalyse (Society for Risk Analysis). In Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam.