Lucas Cranach d. Ä. - der “katholische” Cranach

Thomas R. Hoffmann


Lucas Cranach d. Ä. zählt zu den spannendsten und zudem ambivalentesten Malern der deutschen Renaissance. Nachdem ihn im Jahre 1505 Friedrich der Weise, der Kurfürst von Sachen, in seinen Dienst nahm, baute sich Cranach nach und nach in der aufstrebenden Residenzstadt Wittenberg seine Werkstatt auf. Sie sollte im Laufe seines langen Lebens zur effektivsten Produktionsstätte ganz Europas werden. In der Mitte seines Lebens ereilte ihn ein Großauftrag des Erzbischofs von Mainz, Albrecht von Brandenburg, der sein gerade fertig gestelltes Neues Stift in Halle mit Altären Cranachs ausstatten lassen wollte. Rund 160 Bildtafeln verließen die Stadt an der Elbe und stellten Cranachs zahlenmäßig umfangreichstes “katholisches” Bildprogramm dar. Der Kunsthistoriker Thomas R. Hoffmann konzentriert sich in diesem Vortrag vor allem auf die altgläubigen Bildwerke Cranachs, die in den Geburtswehen der Reformation entstanden. Im Februar wird er sich in einem weiteren Vortrag dem “protestantischen” Cranach widmen. Thomas R. Hoffmann, M. A., Kunsthistoriker und Autor, Berlin