Innovation und Technologie 19/20

„Mein Gott, es ist voller Sterne“ – die Erforschung unserer Milchstraße

Prof. Dr. Matthias Steinmetz


Reihe Leibniz-Lektion 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 88 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieurund Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz- Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Dabei bedienen sie sich verschiedener Forschungstypen von Grundlagenforschung bis zu anwendungsorientierter Forschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen. Die Milchstraße ist unsere Heimatgalaxis. Zusammen mit der Sonne ziehen 100 Milliarden Sterne in einer dünnen Scheibe ihre Kreise um das Zentrum der Milchstraße. Sie gehört zu einer Klasse von Galaxien wie sie im Universum milliardenfach vorkommen. Doch wie hat sich unsere Galaxis gebildet? War es in einem gewaltigen Urkollaps vor 10 Milliarden Jahren, oder bildete sie sich langsam durch das sukzessive Verschmelzen kleinerer Galaxien? Ist letzteres der Fall, sollte es Überreste galaktischer Zusammenstöße geben. Prof. Steinmetz stellt neueste Großprojekte vom Boden und im Weltraum vor, die systematisch die Eigenschaften von Millionen von Sternen in unserer Milchstraße analysieren und so auch verwaschene Strukturen in unserer Milchstraße und unserem Nachbarn, der Andromedagalaxie, aufspüren. Computersimulationen mit neuesten Supercomputern erlauben es dann, die Entstehungsgeschichte unserer Milchstraße und anderer Galaxien zu rekonstruieren. Prof. Dr. Matthias Steinmetz, Wissenschaftlicher Vorstand des Leibniz-Institut für Astrophysik (AIP), Potsdam