Politik

Renaissance der Städte – Niedergang ländlicher Räume?

Prof. Dr. Rainer Danielzyk


In der Vortragsreihe „Leibniz-Lektionen“ präsentiert die Leibniz-Gemeinschaft eine Auswahl aktueller Forschungsergebnisse aus ihren Mitgliedsinstituten. Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Viele Städte weisen aktuell eine deutliche Zunahme der Bevölkerung auf, was zu angespannten Wohnungsmärkten führt. Hingegen scheinen in ländlichen Räumen der Leerstand von Wohnhäusern zuzunehmen und die Schließung von Arztpraxen, Bahnstrecken und Schulen unvermeidlich zu sein. Das ist nur ein Teil der Wirklichkeit. Ebenso gibt es prosperierende ländliche Regionen mit niedriger Arbeitslosigkeit und zunehmender Bevölkerung wie es auch große Städte mit schrumpfender Bevölkerung, hoher Arbeitslosigkeit und umfangreichen sozialen Problemlagen gibt. Was sind die Hintergründe für diese Entwicklungen, und welche Veränderungen wird es in Zukunft geben? Ist der sozialstaatliche Anspruch gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland noch realistisch bzw. wie wäre er noch einlösbar? Oder brauchen wir neue Formen der Daseinsvorsorge, in denen nicht nur die öffentliche Hand, sondern auch zivilgesellschaftliche Initiativen und Privatwirtschaft mitwirken?