Reisen und Berlin 19/20

Schloss Ruhwald und die Villenkolonie Westend

Carl-Peter Steinmann


Der Fabrikbesitzer Albert Werkmeister gründete 1866 gemeinsam mit vier Partnern, u.a. mit dem Baumeister Gropius, die „Kommandit-Gesellschaft auf Aktien Westend“. Geplant war eine Villenkolonie mit 400 Großvillen nach englischem Vorbild. Im Jahr der Gründung erwarb dort angrenzend auch Ludwig von Schaeffer-Voit ein 100.000 m² großes Grundstück auf dem Spandauer Berg, wo er sich ein stattliches Schloss errichten ließ. Sein Vermögen stammte aus der erfolgreichen Berliner Damenzeitung „Der Bazar“, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau gegründet hatte. Kurz nachdem von den projektierten 400 Villen zwei Jahre später die ersten Gebäude bezogen wurden, war die Westend-Gesellschaft auch schon bankrott. Bald darauf kam es zur Bildung einer neuen Westend-Gesellschaft mit noch größeren Plänen. Carl-Peter Steinmann, Stadthistoriker und Autor, Berlin