„Schneller bauen – preisgünstiger bauen?“ - Chancen und Risiken des modularen Bauens für die Stadtentwicklung in Berlin?
Wolfgang Kil, Andreas Kopp, Regula Lüscher, Ulrich Schiller
Mo, 27.05.2019 | 19:30 Uhr
Serielles und modulares Bauen erfährt aktuell eine Renaissance. Der große Bedarf an Wohnungen und Bauten der sozialen Infrastruktur führt dazu, dass modulare Gebäudetypen entwickelt und ge-baut werden. Eine Ursache hierfür sind die neuen Möglichkeiten der individualisierten Vorfertigung mit gleichbleibender Qualität. Montagezeiten auf der Baustelle sollen verkürzt werden, mit dem Ziel schneller und preisgünstiger zu bauen. Nach dem Bau von Flüchtlingsunterkünften setzt Berlin nun verstärkt beim Schul-, Kindergarten-und Wohnungsbau auf diese Art der Ausführung. Im Gespräch sollen die Auswirkungen des modularen Bauens auf die Stadtentwicklung erörtert sowie Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt werden. -Was bedeutet heute modulares Bauen? Ist es möglich, mit Vorfertigung städtebauliche und architektonische Vielfalt, zum Beispiel in der Grundriss-und Fassadengestaltung bei Wohnungs-und Schulbauten zu erreichen? Können mit modularem Bauen individuell gestaltete Quartiere mit unterschiedlichen Nutzungen errichtet werden? -Meist sind die Beispiele für Bauten aus vorfabrizierten Modulen freistehende Bauwerke. Sind die-se auch bei kleinteiligen Baulücken anwendbar und wirtschaftlich? Ab welchem Bauvolumen wird modulares Bauen wirtschaftlich? -Der Flächenverbrauch bei Systembauten ist in der Regel größer als bei individuellen Lösungen. Wird dies bei der Kosten-und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bewertet? Wie erfolgt ein Ausgleich des Flächenverbrauchs, beispielsweise in den Außenanlagen? -Bei den Großtafelbauten der 1970er Jahre diktierte der Wille nach günstigem und schnell verfüg-barem Wohnraum die Stadtplanung. Der menschliche Maßstab war abhandengekommen. Wie wird sichergestellt, dass der Mensch das Maß für die Stadtentwicklung bleibt? Es diskutieren: – Wolfgang Kil, Architekturkritiker – Andreas Kopp, Kersten Kopp Architekten GmbH – Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Berlin – Ulrich Schiller, Geschäftsführer der HOWOGE, Berlin (angefragt) Moderation: Robert Ide, Geschäftsführender Redakteur, Der Tagesspiegel In Zusammenarbeit mit Architektenkammer Berlin und Der Tagesspiegel