Tibet - Pilgerwege und Götterberge
Bruno Baumann
So, 04.03.2018 | 17:00 Uhr
Es gibt keinen Berg auf der Erde, der sich mit dem Kailash vergleichen lässt, weder in seiner Form, seiner Umgebung, noch in seiner Bedeutung. Er ist höchstes Pilgerziel für Angehörige von vier Religionen. Hindus, Buddhisten, Jainas und Angehörige der alten Bön-Religion verehren ihn gleichermaßen. In seiner unmittelbaren Umgebung entspringen vier der größten Flüsse Asiens – Indus, Brahmaputra, Sutley, Karnali – und fließen wie Speichen eines Rades in alle vier Himmelsrichtungen hinweg. Er gilt als Zentrum eines von der Natur geschaffenen Mandalas, zu dem ebenso die beiden vorgelagerten Seen Manasarovar und Rakshastal zählen, wie die als Heiligtümer verehrten Quellen der Flüsse. Seit Menschengedenken kommen die Pilger aus allen Teilen Tibets, aber auch aus Indien und Nepal. Heißt es doch: „Wer ihn sieht, dessen Sünden werden ausgelöscht wie der Tau in der Morgensonne“. Bruno Baumann ist den Spuren der Pilger gefolgt, nicht nur zum „Berg der Berge“, dem Kailash, sondern auch zum Amnye Machen im Nordosten Tibets, zum Kha Karpo, dem „weißen Kristallberg“ oder zum Lapchi Kang, dem Bergparadies von Tibets großem Yogi Milarepa. Als einziger Abendländer erreichte er die Quellen der großen Flüsse, die ebenfalls als Heiligtümer verehrt werden, indem er dem Lauf des Indus, Brahmaputra, Sutley und Karnali über tausende Kilometer, teils zu Fuß folgte. In seinem Vortrag zeigt er nicht nur einen großen Teil Tibets und des Himalaya-Raumes, sondern geht auch der Frage nach, warum und wie besondere Berge zum Mittelpunkt religiöser Verehrung wurden. Dabei entfaltet sich eine Landkarte des Glaubens mit ihren einzigartigen Landschaften und heiligen Stätten aus den Augen des Pilgers. Bruno Baumann, Forschungsreisender, Fotograf, Autor, München Dauer ca. 2 Stunden, inkl. Pause. Eintritt: 12,00 €, ermäßigt 10,00 €, Urania-Mitglieder 8,50 €