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Geteiltes Gut
Transkulturelle Gesellschaften als gelebte Normalität
02.08.2023
Prof. Dr. Wolfgang Welsch
Globale Migration ist zum großen Thema unserer Zeit geworden: Bis 2040 rechnet man mit mehr als einer Million Migrant:innen weltweit. Migration gibt es allerdings schon seit Beginn der Menschheitsgeschichte, das kann man heute durch genetische Untersuchungen bis ins Detail nachweisen. Kulturen waren demnach niemals so eigenständig und voneinander getrennt, wie die Nationalfiktion des 19. und 20. Jahrhunderts es glauben machen wollte. Die Gründe, das Geburtsland zu verlassen, sind dabei sehr unterschiedlich. Sie reichen von erhofften besseren Siedlungsbedingungen oder Verdienstmöglichkeiten über Flucht vor Naturkatastrophen bis hin zur Suche nach Sicherheit vor Kriegen oder religiöser, rassistischer oder politischer Verfolgung.
Der Philosoph Wolfgang Welsch führte zu Beginn der 1990er Jahre den Begriff der Transkulturalität ein, um darauf hinzuweisen, wie fließend und beweglich unsere Zivilisation ist. Gerade durch die ständigen Migrationsbewegungen vermischen sich die unterschiedlichsten Kulturen miteinander und können deshalb nicht voneinander losgelöst betrachtet werden. Welsch versteht unter einer transkulturellen Gesellschaft eine letztlich homogene Gemeinschaft von Menschen unterschiedlicher Erfahrungen und Herkünfte. Je mehr unterschiedliche Elemente die kulturelle Identität eines einzelnen Menschen formen, umso größer wird die Chance für Gemeinsamkeiten mit anderen. In seinem Vortrag in der Urania zeigt uns Wolfgang Welsch damit, wie unsere innere Transkulturalität uns dabei helfen kann, zueinander zu finden.
- Prof. Dr. Wolfgang Welsch ist emeritierter Professor der Philosophie.
In Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung